Narben- und Keloidbehandlung

Es gibt unterschiedliche Narben – überschießende Narbenwucherungen (über Hautniveau) wie hypertrophe Narben und im Extremfall Keloide und Narben, die unter dem Hautniveau liegen (wie z.B. Striae (Dehnungsstreifen)).

Narben können für Betroffene psychisch stark belastend und stigmatisierend sein, manchmal auch zu Funktionseinschränkungen (Verbrennungsnarben) führen. Dies ist auch bei Keloiden (überschießende Narbenbildung ohne „Stop-Signal“ durch genetische Veranlagung) der Fall. Eine Operation führt dabei zu (fast) immer neuer Keloidbildung und dadurch zu immer schlimmeren Ergebnissen. Behandlungsmöglichkeiten bei hypertrophen Narben (und Keloiden) sind spezielle Narbenpflaster, die Druck auf die Stelle ausüben und das weitere Wachstum verhindern sollen. Eine in 20-50% wirksame Behandlung ist eine spezielle Cortisoninjektion in die Narbe – dies kann auch „nadellos“ durch den sogenannten „Dermojet“ geschehen, wobei nahezu schmerzfrei (durch Druckluft) die spezielle Flüssigkeit in die Narbe eingebracht wird. Dies führt über mehrere Sitzungen zu einer Schrumpfung des überschießenden Narbengewebes. Zusätzlich kann eine Vereisung über die Oberfläche (Kryotherapie) erfolgen, dies hat aber den Nachteil einer möglichen dauerhaften Depigmentierung. Weitere Behandlungsmethoden (nur bei Keloiden) sind Operation mit gleich nachfolgender Bestrahlung oder Injektion von einem Chemotherapeutikum in die Wundränder – dies ist vorallem bei jungen Menschen allerdings sehr kritisch zu sehen.

Eine relativ neue, aber momentan die beste Methode mit fast 95% Heilungsrate ist die intraläsionale Kryotherapie (Cryoshape), bei der das Narbengewebe mit flüssigem Stickstoff von innen nach außen schockgefroren wird und dann bis zur gesunden Haut in einer Entzündungsreaktion schmerzlos abfällt.

Narben, die unter Hautniveau liegen, darunter fallen z.B. auch Striae (Dehnungsstreifen) nach Schwangerschaften, können mit dieser Methode nicht behandelt werden. In diesem Fall muß die Kollagensynthese durch kleine Verletzungen angeregt werden, damit die Narbe durchbaut wird  – z.B. durch Behandlungen mit dem Dermapen® (Microneedling +/- Eigenplasma) oder mit dem Tixel® (siehe dort).

Aknenarben können ebenfalls mit dem Dermapen® (Microneedling +/- Eigenplasma oder Vitamincocktail) oder mit dem Tixel® in mehreren Sitzungen deutlich verbessert werden. Auch können sie (ohne Ausfallzeit) mit Radiofrequenz geglättet oder mittels Dermabrasion (mit speziellen Diamantschleifköpfen in mehreren Sitzungen) durch Hydra facial behandelt werden.

Dr. Susanna Meier in der Sendung

NDR Visite – „Therapie gegen wuchernde Narben“ am 05.05.2015

Sie schmerzen und entstellen: wuchernde Narben, die über ihren eigentlichen Rand hinauswachsen. Ein Keloid wegzuschneiden hilft oft nicht, aber eine Vereisung ist erfolgversprechend.

Was tun, wenn das Keloid nicht weggeht? So hilft die intraläsionale Kryotherapie!

 Lesen Sie den Jameda Expertenartikel von Dr. med. Susanna Meier